Minimalinvasive Alternativen zur Operation: Harnröhrenunterspritzung mit Silikonöl

Eine neue Methode zur Behandlung der Belastungsinkontinenz ist die Injektion von Polydimethylsiloxan, einem gut untersuchten Silikonöl, in die Harnröhre. Diese minimalinvasive Therapie bietet eine Alternative oder Ergänzung zur traditionellen OP mit dem TVT-Band.

Wirkmechanismus: Durch mehrere kleine Injektionen wird die Harnröhre verstärkt, was den Verschlussmechanismus unterstützt.

Studienlage: Eine laufende Langzeitstudie in Deutschland (2020–2027) zeigt, dass etwa 43 % der Patientinnen über ca. 7 Jahre mit dieser Methode zufrieden sind.

Injektionsbedarf: Bei rund der Hälfte der Frauen reicht eine einzelne Injektion aus, andere benötigen mehrere Behandlungen.

Vorteile: Diese Technik gilt als risikofreier im Vergleich zur Chirurgie, kann Operationen verzögern und bietet eine sanfte Unterstützung für die Blasenkontrolle.

Für Frauen, die eine Operation vermeiden wollen, bietet diese Methode eine mögliche Behandlungsoption, die in deutschen Fachpraxen erhältlich ist.

Beckenbodentraining: Basis bei leichter Belastungsinkontinenz

Insbesondere bei leichter Belastungsinkontinenz, bedingt durch Schwangerschaft oder altersbedingter Muskelschwäche, ist das regelmäßig durchgeführte Beckenbodentraining ein essenzieller Bestandteil der Therapie.

Ziel: Stärkung der Beckenbodenmuskulatur zur Unterstützung der Blasenkontrolle.

Methoden: Neben einfachen Übungen können Elektrostimulation und Biofeedback genutzt werden, um gezielt die Muskulatur zu aktivieren.

Angebote: Physiotherapie und spezialisierte Kurse in Deutschland bieten Programme, die individuell auf persönliche Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Erfahrung: In frühen Stadien kann durch Training ein operativer Eingriff vermieden werden.

Regelmäßiges Beckenbodentraining lässt sich leicht in den Alltag integrieren und wird daher oft empfohlen.

Sanfte High-Tech-Verfahren zur Unterstützung der Blasenkontrolle

Ab 2025 stehen in Deutschland verstärkt nicht-chirurgische High-Tech-Verfahren zur Verfügung, die Patientinnen bei der Kontrolle der Inkontinenz unterstützen.

Emsella® – Elektromagnetische Muskelstimulation

Funktionsweise: Während der Behandlung sitzt die Patientin auf einem Stuhl, der durch elektromagnetische Felder Muskelkontraktionen im Beckenboden auslöst.

Ziel: Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur ohne körperliche Anstrengung.

Anwendung: Schmerzfrei, ambulant durchführbar und ohne Ausfallzeiten.

Zielgruppe: Besonders geeignet für Menschen, die mit herkömmlichem Beckenbodentraining Schwierigkeiten haben.

MonaLisa Touch® – Lasertherapie zur Unterstützung der Vaginalgesundheit

Einsatzbereich: Behandlung von vaginaler Atrophie und Beschwerden wie trockener Schleimhaut.

Wirkung: Kann die Produktion von Kollagen fördern und die Durchblutung im Vaginalbereich verbessern.

Nebenwirkungen: Die Therapie ist in der Regel schmerzfrei und ambulant möglich.

Nutzen: Verbesserte Gewebebeschaffenheit kann sich positiv auf die Blasenkontrolle auswirken, insbesondere in den Wechseljahren.

Diese Verfahren werden kombiniert eingesetzt, um individuelle Behandlungsergebnisse zu optimieren und die Lebensqualität zu steigern.

Pflanzliche Ergänzungen: Kürbiskernextrakt und Heilpflanzen zur unterstützenden Verwendung

Zusätzlich zu medizinischen Therapien können natürliche Heilmittel die Behandlung von Inkontinenz bereichern.

Kürbiskernextrakt: Enthält Phytosterole und Fettsäuren, die Blasenfunktion fördern können. Insbesondere Männer mit Prostatabeschwerden berichten häufig von einer Linderung.

Brennnessel: Hat eine harntreibende Wirkung und unterstützt die Blasenfunktion, sollte jedoch vorsichtig dosiert werden.

Granatapfel: Enthält Antioxidantien, die Blasenschleimhaut stärken und Entzündungen lindern können.

Diese pflanzlichen Präparate sind in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und gelten als nebenwirkungsarme Unterstützung.

Medikamentöse Behandlung: Duloxetin und Anticholinergika nach ärztlicher Empfehlung

Medikamente können ergänzend verwendet werden, vor allem wenn andere Behandlungen nicht ausreichen.

Duloxetin: Kann bei Belastungsinkontinenz die Schließfunktion der Harnröhre verbessern. Verschreibung erfolgt durch Fachärzte.

Anticholinergika: Entspannen die Blasenmuskulatur und reduzieren den Harndrang bei Dranginkontinenz.

Empfehlung: Kombination mit physiotherapeutischen Maßnahmen wird oft empfohlen, um Nebenwirkungen zu minimieren.

Individuelle ärztliche Beratung ist entscheidend, um die geeignete medikamentöse Therapie zu finden.

Alltagstipps zur Unterstützung bei Blasenschwäche

Neben medizinischen Therapien können Alltagstipps helfen, Symptome zu lindern und Probleme zu vermeiden.

Gesundes Gewicht: Übergewicht kann Druck auf die Blase erhöhen und Inkontinenz verstärken.

Flüssigkeitsaufnahme: Über den Tag verteilt ausreichend trinken, abends Getränkemenge reduzieren.

Vermeidung von starkem Pressen: Beim Toilettengang starkes Pressen vermeiden, um die Beckenbodenmuskulatur zu schonen.

Stressbewältigung: Stress kann Harndrang verstärken. Entspannungstechniken fördern Blasenkontrolle.

Regelmäßige Toilettengänge: Können helfen, die Blase zu trainieren und zu kontrollieren.

Diese Maßnahmen können helfen, die Symptome zu verbessern.

Pessare als Hilfsmittel bei leichter Belastungsinkontinenz

Vaginal eingeführte Pessare bieten mechanische Unterstützung.

Funktion: Heben den Bereich um die Harnröhre leicht an, reduzieren Urinverlust.

Anwendung: Ergänzend zum Beckenbodentraining bei leichter Inkontinenz einsetzbar.

Vorteile: Nichtinvasiv und kein operativer Eingriff erforderlich.

Geeignet für: Frauen, die Operationen vermeiden oder zusätzliche Unterstützung suchen.

Pessare sind eine praktikable Möglichkeit, im Alltag Unterstützung zu bieten.

Therapieansätze individuell kombinieren

Die Inkontinenzbehandlung variiert je nach Fall, häufig treten verschiedene Formen zusammen auf. Individuell abgestimmte Kombinationen von Therapien können hilfreich sein.

Beispielhafte Kombinationen:

Regelmäßiges Beckenbodentraining ergänzt durch Elektrostimulation (Emsella®)
Pflanzliche Nahrungsergänzung in Verbindung mit medikamentöser Therapie
Harnröhrenunterspritzung kombiniert mit physikalischer Unterstützung

Die Kombination unterschiedlicher Methoden kann Erfolge fördern und Kontinenz verbessern.

Bedeutung der frühzeitigen Abklärung und das Thema offen ansprechen

Obwohl Inkontinenz häufig vorkommt (jede dritte Frau in Deutschland ist betroffen), sprechen viele Betroffene nicht darüber. Wichtig sind:

Frühzeitige Diagnose: Frühe Erkennung verbessert Behandlungsoptionen.

Offener Umgang: Moderne Therapien enttabuisieren das Thema.

Fachärztliche Beratung: Gynäkologen, Urologen und spezialisierte Zentren bieten individuelle Beratung.

Ein Arztbesuch kann der erste Schritt zu umfassender Information sein.

Mit den vorgestellten Methoden, ergänzt durch natürliche Unterstützung und Alltagstipps, bietet Deutschland 2025 ein breites Spektrum an Möglichkeiten, um Inkontinenz zu begleiten und die Lebensqualität zu verbessern.

Wie Sie Harninkontinenz 2025 effektiv behandeln